Montag, 20. Oktober 2008

Winterpause

*hüstel*
*räusper*
*raschel-raschel*

Guten Abend, meine Damen und Herren!
Es ist Montag, der 20. Oktober. Wir unterbrechen die gähnende Leere im Ameisenblog für eine Sondermeldung.

Braunschweig.
Wie soeben bekannt wurde, ist im Königreich der DICKEN seit dem vergangenen Wochenende Winterpause befohlen. DICKE, Untertanen, Eier und jede Menge Sand sind am Sonntag aus dem warmen, lichtdurchfluteten Wintergarten in einen dunklen Karton in der Garage umgezogen... worden.

Begünstigt wurde die Aktion durch einen plötzlichen Umzug des gesamten Volkes vom Glasröhrennest in das neue Sanddomizil in der Ameisenfarm vor... ähh... drei Wochen oder so.
Wie der einzige Korrespondent berichtet, hatte es bereits im Vorfeld dieser konspirativ vorbereiteten und während einer längeren Abwesenheit des besagten Korrespondenten durchgeführten Aktion zunehmendes Desinteresse am dargebotenen Futter gegeben. Einzig in Wasser gelöste Kandis seien noch angenommen worden.

Die plötzliche Konzentration des Volkes in der Ameisenfarm kann als Vorbereitung auf die Winterpause gedeutet werden und hatte nach Korrespondentenaussagen den großen Vorteil, dass Arena und Glaskomplex nicht mit verpackt werden mussten.

Wie lange die Winterpause andauern wird, kann zur Zeit nicht gesagt werden.

Im Anschluß an diese Meldung lesen Sie KEINEN Brennpunkt.

Die Redaktion bedankt sich bei HLO und Brennglas für ihr anhaltendes Interesse. Zur Belohnung gibt es noch ein paar aktuelle Fotos!
(Wie immer: anklicken zum Vergrößern)

Das besenrein geräumte Glasnest

Dort sind die Larven...

Endlich ein richtiges Ameisennest!

P.S. Trotz Winterpause bei der DICKEN werde ich mir (vielleicht) hin und wieder ein paar Beiträge aus den Fingern saugen - damit es nicht so langweilig wird.

P.P.S. Die Fruchtfliegenzucht war ein voller Schuss in den Ofen. Nix hat sich im Reaktor geregt, bis auf den Schimmel, der die Apfelstücke nach 2 Wochen befallen hat.
Auf ein Neues in 2009!

Montag, 8. September 2008

Einstieg in die Futterproduktion

Mit dem Volk der DICKEN ist zur Zeit nicht gerade viel los. Das ist u. a. ein Grund, warum es hier in der letzten Zeit recht wenig zu lesen gab.
Es herrscht sozusagen "Ameisen-Alltag". Wenn man das so nennen will. Ich füttere ab und zu, aber in der Arena ist quasi nichts los. (Vielleicht sollte ich sie "Volkswagen-Arena" nennen - oder der DICKEN Freikarten zukommen lassen - höhö!)
Die Fans des VfL Wolfsburg mögen mir diesen kleinen Seitenhieb verzeihen - Ich konnte nicht anders.

Früher war Füttern jedenfalls spannender, dank regerer Beteiligung seitens des Ameisen-Personals. Vielleicht ist auch das Futter nicht so optimal. So gehen z. B. Maden zur Zeit überhaupt nicht.
Was schon immer sehr gut gelaufen ist (und das gilt bis heute), sind Fruchtfliegen. Das sind die kleinen Viecher, die sich immer beim überreifen Obst tummeln. Und mit denen sich sicher schon jeder mal beim Kapitel "Genetik" im Bio-Unterricht herumschlagen musste.

Jedenfalls sind die Viecher optimales Ameisenfutter. Klein, weich, handlich - und es bleibt kein größerer Chitin-Müll zurück.
Leider sind die Biester schwer zu fangen, gehen leicht bis zur Unbrauchbarkeit kaputt dabei - und sind auch schnell verschwunden, wenn man die Bio-Abfälle mal wieder rausgebracht hat.
Ich habe daher beschlossen, die Biester zu züchten. Das ist relativ einfach, ich habe schon einschlägige Erfahrung. Während meines Studiums haben ein Kommilitone und ich das mal getestet, um zu prüfen, wie vermehrungsfreudig die kleinen rotäugigen Fliegen sind. Damals diente eine Getränkeflasche mit Obstabfällen als geschlossenes System. Die Vermehrungsrate war enorm.

Diesmal wird das Ganze etwas eleganter aufgezogen. Ich verwende ein großes Plexiglasrohr, das mir D. vor einigen Tagen mitgebracht hat. Es hat zwei metallenen Anschlußstücke für Schlauchanschluß und sogar eine Temperaturanzeige! Das Rohr war mal ein Teil von D.'s PC-Wasserkühlung und sollte jetzt eigentlich als Erweiterungsmodul für mein Formicarium herhalten - so ähnlich wie bei der ISS.
Es passt bloß gerade nicht dran, und deshalb wird es jetzt Zuchtstation für Fruchtfliegen.

Fliegenzuchtanlage

Ein paar Apfelstückchen dienen als Futterbasis, und ich hoffe, die Massen von Fliegen in der Biotonne (die dort gerade eine halbe verdorbene Honigmelone verzehren) haben auch ein paar Eier ins Rohr gelegt, als ich selbiges dort vorhin für ein paar Minuten deponiert habe.
Wenn dann alles gutgeht, kann ich in ein oder zwei Wochen die ersten Fliegen "abzapfen".

Wie waam is das eigenslich beie Fliegens?

Ich bin mal gespannt.

Freitag, 22. August 2008

drowned offspring

Seit einigen Wochen - genauer gesagt, seit Beginn meines Urlaubs Ende Juli - sind meine Ameisen mit etwas Neuem beschäftigt. Sie werfen Teile ihrer Brut in den Wassergraben.
Genau genommen versenken sie die Larven. Dies sind die kleinen, weichen, madenähnlichen Teile, in denen man schon eine Struktur erkennen kann. Das Larvenstadium liegt zwischen dem Ei und der Puppe.

Bemerkenswert sind zwei Dinge:
Erstens: wie alles, was mit dem eigenen erzeugten Leben zu tun hat, werden die Larven komplett im Wassergraben "entsorgt" (genauso wie die toten Ameisen). Nichts davon bleibt in der Arena. Als hätte Lasius niger ein strenges Bestattungsgesetz.
Zweitens: es werden nur Larven weggeworfen. Keine Eier und auch keine Puppen.

Frage: was ist hier los?
Ich vermute, die Larven-Entsorgung könnte mit mangelndem Nahrungsangebot zu tun haben. Wie beschrieben, habe ich im Urlaub nicht gefüttert. Die Ameisen könnten entsprechend darauf reagieren und die "überschüssige" Brut entfernen.
Vielleicht gibt es auch ein Hygieneproblem oder Krankheiten. Dagegen spricht allerdings, dass sich das Stammnest mit Königin und Eiern weiterhin im Glastrakt befindet, und dort sieht es recht sauber aus. Und auch die weggeworfenen Larven zeigen keine augenscheinlichen Defekte.

Viele Larven im Wasser ermöglichen übrigens den Ausbruch, weil sie wie eine Pontonbrücke wirken. Hatte ich die Tage...

Mittwoch, 13. August 2008

Samstag, 9. August 2008

Nach dem Urlaub

Nach meinem Urlaub leben die Ameisen noch immer. Obwohl es in der Zeit meiner Abwesenheit nichts zu fressen gab.
Die einzige "Pflege", die der Kolonie zuteil wurde, war das Nachfüllen des Wassergrabens durch M., die eigentlich zum Blumengiessen da war.

Trotz der verordneten Nahrungsmittelknappheit hat Lasius niger während des Urlaubs fleißig gebuddelt. Der Abraum aus der Ameisenfarm füllt diese jetzt komplett aus - und auch einen erheblichen Teil des Zugangsschlauchs.
Ansonsten wurde noch der Wassergraben zugemüllt. Was da alles drin rumschwamm - unglaublich!

Aber jetzt bin ich ja wieder da. Jetzt herrscht wieder Ordnung! Wird wieder aufgeräumt! Und gibt wieder lecker Essen! Maden, zum Beispiel. Lecker Maden! Aus der Dose! Die kriechenden Fliegenanwärter gehen inzwischen weg wie geschnitten Brot.

Freitag, 1. August 2008

Grabbilder

Heute gibt es ein paar Fotos vom Eingangsbereich der neu gegrabenen Kammern unterm Stein. Ich nenne den Bereich ab heute "Grab der Pharaonen". Kam mir irgendwie so in den Sinn... kann auch an der Hitze liegen - oder der partiellen Sonnenfinsternis.

Dadurch, dass die Ameisen den ganzen Aushub seitlich zu den Laufwegen ablegen, liegt die Ameisenstraße, die zum Eingang führt, jetzt in einer tiefen Rinne.

Ameisenstraße zum Pharaonengrab


Eingang zum Pharaonengrab

Auf dem Foto unten ist eine Ameise zu erkennen, die gerade eine Puppe zum Sandnest schleppt. Leider ist sie etwas unscharf abgebildet, was an der sehr geringen Schärfentiefe bei der Makroaufnahme liegt. Und bei einer eiligen Freihandaufnahme passiert dann schon mal sowas. Als Beweis für die begonnene Brutverlagerung dürfte es aber reichen.

Puppentransport


Und zu guter Letzt: der Mond zickt rum.

partielle Sonnenfinsternis
1.8.2008, 11:20 Uhr, BS
Projektion mit Fernglas auf Pappe

Dienstag, 29. Juli 2008

Expansiver Bergbau

Darauf hatte das Volk der DICKEN nur gewartet - eine Erweiterung zum Buddeln! Kaum hatte ich am Samstag die Ameisenfarm angeschlossen, waren auch schon Scouts dorthin vorgestoßen. Abends war es schon ein ganzes Rudel Ameisen, die prompt das Buddeln anfingen!
Es ist schon sehr interessant zu beobachten, wie schnell die kleinen Viecher einen Haufen Sand entdecken, und wie sie sofort zu graben beginnen. Wäre mal interessant zu wissen, ob sie das generell machen, oder nur, wenn Platznot besteht!?

Schnell, auf Tiefe!
Lasius niger ist jedenfalls 'nen fixen Graber. Wenn das die Kumpels im Kohlenpott sehen könnten... Samstag Nacht waren 'se jedenfalls schon im gelben Sand, und das sind schon 'n paar Zentimeter auf Tiefe. Schön zu sehen, wie der Aushub die Farbe wechselt ;-)

Weitere Nesterweiterungen
In der Arena habe ich die Landschaft erweitert. Dort gibt es jetzt einen Sandhaufen, der sich seitlich an den Ziegelstein (der aus dem kaiserlichen Brückensockel) anlehnt. Außerdem habe ich einen kleinen Blumentopf kopfüber aufgestellt, der innen mit dem roten Terrariensand gefüllt ist, den ich bisher auch schon für die Gestaltung der Arena verwendet habe. Beide Erweiterungen wurden umgehend von den Ameisen entdeckt und unterhöhlt.
Auch hier geht das in einem unheimlichen Tempo voran. Eine Ameise nach der anderen taucht mit Krümeln aus dem Untergrund auf, wirft den Abraum in die Arena und verschwindet sofort wieder im Loch. Ich möcht mal wissen, wie tief und in welche Richtung sie buddeln. Sehen kann ich das ja nicht mehr.

Teilumzug
Heute Vormittag habe ich mehrere Ameisen entdeckt, die mit Puppen im Griff aus dem Glasnest kamen - und mit diesen in die neu gebuddelten Kavernen am Sandhaufen verschwanden. Der neue Wohnraum wird also prompt genutzt. Ob im gestürzten Topf oder in der etwas weiter entfernten Farm auch schon Brut eingelagert wird, kann ich noch nicht sagen. Gesehen habe ich nocht nichts.

Was macht die DICKE?
Noch wohnt die DICKE mit einem immer noch recht stattlichen Hofstaat im Glasnest. Dort ist es durch die vielen auswärts arbeitenden Ameisen auch wieder etwas luftiger geworden. Ob die Dicke auch ganz umzieht - vielleicht in die Ameisenfarm - werden wir sehen. Mir wäre das ganz lieb, weil sich dadurch das Einlagern ins Winterquartier vereinfachen würde. ich habe keine Lust, den gesamten Komplex einzulagern. Am besten wäre es, einfach die Farm kaltzustellen - und gut.

Wenn die DICKE bis zum Herbst nicht freiwillig umgezogen ist, lasse ich einfach den Deckel vom Karton auf - so!

Samstag, 26. Juli 2008

Tigerenten und die Grenzen des Wachstums

Tigerente!?
Was ist gelb-schwarz-gestreift und schmeckt echt lecker?
Eine Tigerente?
Nein, es ist das nervigste Insekt des Sommers - die gemeine deutsche Wespe. Obwohl entwicklungsgeschichtlich ja mit den Ameisen verwandt (beide gehören zu den Hautflüglern), hat das Volk der DICKEN die fetten Brummer zum Fressen gern. Oder gerade deshalb.

keine Tigerente

Die Wespe auf dem Foto war übrigens schon tot, als ich sie gefunden habe. Sie war in der Regentonne ertrunken.

Die Grenzen des Wachstums
Jedenfalls steckt in einer Wespe viel Fleisch, und entsprechend des guten Nahrungsangebots wächst auch die Population im Glasnest sehr stark. Auf dem Foto unten ist zu erkennen, dass die Grenzen des Nestes erreicht sind. Beide Glasröhrchen sind voll mit Brut und Ameisen. Man erkennt oben links den hellen Klumpen mit frischen Eiern (da muss auch die DICKE irgendwo sein), darunter die Puppen und darunter wiederum sowie im neuen Anbau die Larven.

Das Nest platzt aus allen Nähten

Die Tatsache, dass die Arbeiterinnen begonnen haben, Löcher in den Sand der Arena zu buddeln, kann man als weiteres Indiz für einen beginnenden Expansionsdrang sehen.

Erweiterung der Infrastruktur
Es ist also an der Zeit, dem Volk der DICKEN neuen Raum zu bieten. Ich habe meine Strategie dazu kurzfristig geändert. Das neue Korknest kommt nicht zum Einsatz. Stattdessen habe ich an das andere Ende der Arena die bereits seit längerem ungenutzt herumstehende Ameisenfarm angeschlossen. Die Farm hat schließlich Geld gekostet und hat bis heute noch keine einzige Ameise gesehen. Und da die Mädels offensichtlich buddeln wollen...

Auf dem Foto unten ist die Erweiterung zu sehen.
Im Vorderund verläuft der bisher schon bestehende Schlauch vom Glasnest (links, nicht im Bild) an der Ameisenfarm vorbei (vorne, mit roter Folie) zur Arena (im Hintergrund). Vom anderen Ende der Arena verläuft dann die neue Schlauchverbindung mit scharfer Kurve zurück zur Farm.

Endlich im Einsatz: die Ameisenfarm

Hier das Ganze nochmal von der anderen Seite:

Arena mit zweitem Ausgang zur Farm

Die Ameisen interessieren sich sehr für die neue Einrichtung. Bereits eine Stunde nach Aufbau waren mehrere Arbeiterinnen in der Farm unterwegs. Ich bin mal gespannt, was jetzt passiert. Das alte Nest wird jedenfalls nicht erweitert. Die Situation dort lasse ich jetzt eskalieren.

(alle Fotos: klicken zum Vergrößern)

Dienstag, 15. Juli 2008

Zwei Hochzeiten und ein Todesfall - and the worm from outta space

Luftpoppen
Heute Abend war wieder Hochzeitsflug bei den wildlebenden. Diesmal zu Hause in Braunschweig. Gegen 17 Uhr flogen vereinzelt geflügelte Ameisen herum, und kurz danach erwischte ich hinten bei den Rosen - auf dem Schredderkram - die erste Queen beim Flügelabwerfen. Echt cool! Sie tun es also wirklich!

ready to popp - Jungkönigin macht sich schick für den Start

Catch the Queen
Ich bin ja neugierig und möchte gern rausfinden, welche Sorte da gerade schwärmt. Also fing ich mir eine. 'Ne dritte DICKE. Gut, die erste mit dem halben Geflügel ging dabei kaputt, aber bald fand ich eine weitere, die ich dann mit dem Fangglas ameisenschonend einfangen konnte. Jetzt sitzt sie im Röhrchen, neben DER DICKEN Nr. 2 aus Wolfsburg, die ja bereits ihre Eier pflegt (s. Post vom 6. Juli).

Damit nicht genug - vorhin, kurz nach der Tagesschau, kroch eine weitere DICKE - Nr. 4 - kackfrech durch mein Wohnzimmer, auf der Suche nach 'nem Startplatz für ihr Volk. Damit ich sie später nicht vergiften muss, habe ich auch sie eingefangen und in den Brutkasten gesetzt.

DIE DICKE Nr. 4 - Endstation Wohnzimmerparkett

Damit keine Missverständnisse aufkommen: den DICKEN wird nichts geschehen. Ich möchte nur sehen, welche Ameisen da schlüpfen. Danach werden die Jungvölker selbstverständlich in die Freiheit entlassen. Es sei denn, da schlüpft eine interessante Sorte - dann lasse ich stattdessen DICKE Nr. 1 frei, samt ihren inzwischen weit über 100 Nachkommen (für die ich übrigens gerade die dringend benötigte Nesterweiterung auf Korkbasis baue).

Seebestattung
Die Seebestattung scheint beim Volk der DICKEN Nr. 1 Standard zu sein. Heute habe ich in der Arena schon wieder eine Ameise beim Leichentransport beobachtet. Wohin damit? In den Wassergraben, natürlich. Kennen wir ja schon. Ich habe die tote Ameise dort gelassen. Hat ja keinen Zweck, sie in die Arena zurückzulegen - sie wird von den Kumpels ja doch wieder ins Wasser geworfen.

The worm from outta space - oder: gibt es hier Wurmlöcher?
Vor ein paar Tagen beobachtete ich, dass sich etwas fettes, graues in eines der Schneckenhäuser, die die Arena zieren, verkroch. Ich holte es mit der Pinzette raus - es war ein dicker Wurm, so 'ne Art Larve oder Raupe!
Woher war die gekommen?? Von draußen durch den Wassergraben? Halte ich für ausgeschlossen. In der Arena aus dem Ei entstanden? Kaum, mangels Nahrung - es sei denn, sie frisst Sand. Oder hatte L. sie vom WFF-Festival mitgebracht, und sie war ihm beim Betrachen der Ameisenfarm vor ein paar Tagen aus dem Bart gefallen? Auch unwahrscheinlich - L. war ja schon wieder sauber.
Es bleibt ein Rätsel. Vielleicht gibt es ja Wurmlöcher in der Arena. Man hat ja sowas schon gelesen. Dann kommt das Viech vielleicht aus einer anderen Zeit? Oder gar aus einem anderen Universum!?

Der Käpt'n Kirk unter den Spaceworms

Egal. Der Wurm war jedenfalls hier, und ist in diesem Universum ein paar Tage später in den Wassergraben gefallen. Dort entdeckte ich ihn leblos. Ich fischte ihn raus und merkte dann, dass er doch noch lebte - allerdings nicht mehr so richtig. Hatte wohl schon eins an der Marmel.
Die Ameisen haben den Wurm gefunden, abgeschleppt und verspeist (naja, fast... sie sind noch dabei).

(Ich habe wegen des langen Textes die Schriftart verkleinert. Ich hoffe, es kann noch jeder lesen. Sonst empfehle ich dringend den Kauf einer Brille.)

Nichtlustig

Joscha Sauer rulez!

Dienstag, 8. Juli 2008

Abendmahl für DIE DICKE

Frisch fotografiert: zwei Maden aus der Dose werden durch die "Ameisenstraße" zur Verfütterung an DIE DICKE und ihre Brut geschleppt.

Anglerbedarf für die Königin

Das alte Volk vermehrt sich stark. Es wimmelt von Ameisen in den beiden Glashäusern. Ich werde wohl bald anbauen müssen...

Sonntag, 6. Juli 2008

Schwärmtag und eine neue DICKE

Der vergangene Donnerstag war ein schwüler Tag mit heranziehenden Gewittern. Eine typische Wetterlage für Schwärmtage der Ameisen.

Schon morgens auf dem Weg vom Parkplatz ins Büro waren mir vereinzelt geflügelte Ameisen aufgefallen. Mittags wimmelte es dann auf den Gehwegen unseres Gewerbegebiets von herumkriechenden dicken Ameisen - alle ohne Flügel. Dabei soll es sich ja um begattete Jungköniginnen handeln, weil nur diese nach erfolgreicher Begattung ihre Flügel abwerfen.
Ich war erstaunt über die große Menge an Tieren. Stellenweise konnte man kaum gehen, ohne welche totzutreten. Alles potentielle Königinnen neuer Ameisenvölker?

Zwecks Verifikation habe ich ein Exemplar gefangen. Ich habe sie die NEUE DICKE genannt. Welcher Ameisenart die NEUE DICKE angehört, kann ich noch nicht sagen, es könnte aber Lasius niger sein (s. Bild).

Die NEUE DICKE

Ich habe die NEUE DICKE zunächst zusammen mit feuchtem Papier in eine Plastikbox gesetzt und in der Schublade des Schreibtisches verstaut. Dort schien es ihr aber nicht zu gefallen, denn auch am nächsten Tag hatte sie noch keine Eier gelegt. Oder sollte es einfach keine Königin sein?
Am Freitag habe ich die NEUE DICKE dann mit nach Hause genommen und in ein Schlauchstück gesetzt. Als Feuchtigkeitsspender diente ein Schwamm. Das Ganze habe ich dann dunkel in einer Box gelagert.

Heute habe ich wieder nachgesehen. Und siehe da - die NEUE DICKE hat Eier gelegt! Es ist also wirklich eine Königin!

Die ersten Eier der NEUEN DICKEN

Ich werde jetzt mal abwarten, bis die ersten Arbeiterinnen schlüpfen. Und dann entscheiden, was mit dem Jungvolk geschieht.

(alle Bilder klicken zum Vergrößern)

Freitag, 27. Juni 2008

Illegale Müllentsorgung

Heute Morgen habe ich eine der Ameisen dabei erwischt, wie sie einen Müllkrümel über den Rand der Arena in den Wassergraben geworfen hat. Das erkärt die vielen Krümel im Wasser. Und auch in der Zuckerlösung. Ameisen scheinen dazu zu neigen, Dreck in Flüssigkeiten zu entsorgen.

Das könnte auch das Phänomen der vielen ertrunkenen Ameisen der letzten Zeit erklären. Ich hatte tagelang beinahe jeden Abend eine Ameisenleiche im Wassergraben gefunden - und immer wieder rausgefischt. Nach einigen Tagen fiel mir auf, dass die Leichen in einem immer schlechteren Zustand waren - und die rausgefischten jedesmal fehlten. Anscheinend wurde dieselbe Leiche jedesmal wieder ins Wasser geworfen.

Ansonsten läuft alles. Jede Menge Puppen warten aufs Schlüpfen, und der Klumpen mit den frischen Eiern ist auch stark gewachsen. Und wurde in den neuen Wasserspeicher verlegt.

Dienstag, 24. Juni 2008

Bevölkerungsexplosion

Endlich geht's ab!
Das Volk der DICKEN legt mächtig los. Die Wachstumsrate der Population ist größer als die von China und Indien. Um dem Rechnung zu tragen, habe ich wieder umgebaut.

Nestumbau
Zunächst habe ich den Schlauchkomplex um einen zusätzlichen Wasserspeicher und eine Belüftung erweitert (s. Bild). Zudem habe ich die gesamte Nestanlage in einen Schuhkarton eingebaut, damit es abgedunkelt ist und komplett als Nest genutzt werden kann.
Mit Erfolg. Wie man auf dem Bild sieht, wurden die meisten Puppen in den neuen Wasserspeicher verlegt. Nahrung wird, sofern transportabel, ebenfalls komplett ins Nest verfrachtet und dort in Ruhe zerlegt.

Bild: Nestkomplex

Sport und Füttern
Die Arena steht jetzt etwas entfernt und ist über eine ca. 1 m lange Schlauchstrasse mit dem Nest verbunden. Da drin ist jetzt immer was los. Ein Gerenne ist das... da wird keine Ameise zu dick.
In der Arena wird gefüttert. Der "Giftpott" mit der Zuckerplörre ist jetzt ständig gefüllt. Dazu serviere ich allerlei Insekten, die in meiner Wohnung plötzlich zu Tode kommen. Sehr beliebt bei den Mädels. Mit steigendem Nahrungsbedarf werden auch endlich die lange verschmähten Maden aus der Dose angenommen. Vorher muß man denen etwas den Kopf verdrehen, weil sie sonst zum sich-verstecken und -verpuppen neigen. Und ich will schließlich Ameisen füttern - und keine Goldfliegen züchten. (Was da passieren kann, ist im Buck-Film "Karniggels" schön zu sehen).

In der Arena sind jetzt ständig ein paar Ameisen auf Patroille. Kann ja immer mal plötzlich Futter vom Himmel fallen...

Bild: Arena

Alles in allem geht es dem Volk der DICKEN also prächtig. Es sind schon wieder sehr viele Puppen vorhanden. Wenn das so weitergeht, muß ich mir bald schon wieder Gedanken über eine Nesterweiterung machen.

(Alle Bilder: klicken zum Vergrößern)

Mittwoch, 4. Juni 2008

Alarmübung

Gestern habe ich die Verteidigungsbereitschaft der Ameisenkolonie getestet. Anhand eines Maden-Angriffs.

Eigentlich wollte ich nur füttern und habe dazu eine lebende Made von recht großem Kaliber in einen der seitlich am Haupttunnel angrenzenden Versorgungsschächte gesetzt. Die Made, die kurz zuvor noch von der Kühlschrankkälte erstarrt war, wurde schnell munter und begann, in den Haupttunnel vorzudringen. Dort traf sie auf die erste Ameise.

Und dann ging es los. Ein so großes, robustes und lebendiges Tier im Verbindungsgang zwischen Nest und Arena - da war sofort Alarm auf der Hütte! In Windeseile hatte die Entdeckerameise fünf Kumpels herangeholt, und dann hatte die Made nichts mehr zu lachen. Sie wurde heftigst attackiert und Richtung Ausgang getrieben. Man glaubt gar nicht, wie schnell so ein fetter Wurm kriechen kann, wenn er muss!
Nachdem die Made die offene Arena erreicht hatte, wurde der Angriff eingestellt. Anscheinend zählt der Tunnel für die Ameisen noch zum Nestbereich, die Arena jedoch nicht.
Das Ende vom Lied war jedenfalls: Made nicht gefressen, Alarmübung bestanden.

Ein schöner Nebeneffekt der Madenaktion war die Reinigung des Tunnels. Dort hatten die Ameisen in letzter Zeit doch relativ viel Dreck liegen lassen, hauptsächlich Insektenteile. Diesen Müll hat die Made bei der Flucht bis zum Ausgang vor sich hergeschoben. Dort konnte ich das Zeug dann entsorgen.

Abschließend gibt es noch einen Todesfall zu vermelden: erstmalig ist eine Ameise im Wassergraben ertrunken. Es war eine kleine aus der ersten Generation. Damit ist jetzt nur noch ein kleines Exemplar übrig.

Donnerstag, 29. Mai 2008

Generationswechsel

Vor einigen Tagen entdeckte ich beim Müllaufsammeln in der Arena eine tote Ameise. Es war eine von den kleinen Tieren aus der ersten Generation.
Inzwischen hat sich der erste Generationswechsel vollzogen. Die neuen Ameisen, die seit Januar ausgebrütet wurden, sind deutlich größer als die ersten, die die DICKE mitgebracht hatte. Und damit sind sie auch kräftiger und schaffen mehr Futter weg.

Die Population des Volkes liegt jetzt bei ca. 10 Tieren. Davon sind die meisten neue, große Tiere. Von den kleinen Ameisen der ersten Generation leben höchstens noch zwei. Im Nest, das sich immer noch im Reagenzglas befindet, liegen schon jede Menge neue Puppen bereit, die eifrig versorgt werden. Als Nahrung gebe ich regelmäßig Honigwasser (welches ich neuerdings in meiner alten Ameisen-Giftköder-Dose serviere ;-)) sowie diverse Insekten, die mir in der Wohnung in die Hände fallen. Gerade heute morgen seilte sich beim Hochfahren der Jalousie noch eine Zitterspinne vor meinen Augen ab, die ich prompt aufgefangen und zu Ameisenfutter verarbeitet habe.

Was bisher nicht so gut läuft, sind Maden. Weder roh noch abgekocht. Ich hatte vor ein paar Tagen eine Dose Pinky-Maden (das sind die Larven der Goldfliege) beim Anglerbedarf erworben und den Ameisen angeboten. Die gehen aber nicht so recht ran. Vielleicht liegt es am Überangebot an Insekten im Verhältnis zur relativ kleinen Population, oder an der zähen Haut der Maden. Vielleicht schmecken die Dinger einfach auch nicht. Aber ich denke, das gibt sich, wenn das Volk erstmal größer ist und mehr Nahrung benötigt.

Samstag, 10. Mai 2008

Some kind of food

Hallo Freunde der DICKEN!

Seit dem letzten Eintrag hat die Ameisenpopulation im Nest der DICKEN einen großen Sprung getan, indem sie sich verdoppelt hat. Statt vier gibt es jetzt acht Arbeiterinnen. Das Volk der DICKEN hat einfach die Zeit der Ruhe genutzt, da ich 2 Tage in Berlin war und nicht ständig ins Nest geglotzt habe.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Vermehrung ist sicherlich das zunehmende Nahrungsangebot. Seit der Frühling richtig angebrochen ist, gibt es auch vermehrt Krabbelzeug zu entdecken, welches man - geeignet aufgebrochen - an Lasius niger verfüttern kann.

Ein Beispiel von heute Abend. Auf dem Weg zum .... sah ich auf dem Parkett im Flur folgendes:


Mir ging gleich "Ameisenfutter" durch den Kopf. Ich holte den Fangbecher samt Bierdeckel. Als ich die Spinne, die immerhin (inkl. Beine) größer war als eine 5-Euro-Münze, gefangen hatte, konnte ich es nicht übers Herz bringen, sie zu töten. Dafür war sie zu lebendig, zu aktiv. Und auch zu ästhetisch in ihrer eleganten Art zu laufen.
Kurzum, ich habe das Tier im Garten freigelassen.


Dieses Viech hingegen ist tot, wie man unschwer erkennen kann. Ich habe es heute Nachmittag in der Regentonne entdeckt, wo es mit völlig sinnlosen Schwimmübungen beschäftigt war. Ohne Gewissensbisse habe ich es für die Ameisen "aufbrechen" können.
Eine Wanze ist eben häßlich. Aber sie ist groß, und voll von leckerem Glibber für die Mädels. Und sowas gibt es jetzt regelmäßig.

Mehr zu speziellem Ameisenfutter gibt es in einem der nächsten Posts. Dabei werden wir wieder einen Blick in die Vergangenheit werfen. Seien Sie gespannt!

Gruß
Michael

P. S.: Aufgepasst? Es steckt ein Fehler im heutigen Beitrag...

Montag, 5. Mai 2008

Some kind of monster

DIE DICKE is still alive!

Hier kommt der erste blog-Eintrag des Monats Mai.

Im letzten Eintrag hatte ich über die Schimmel-Problematik berichtet, die das feuchte Gipsnest und die unkontrollierte Müllentsorgung der Ameisen hervorgerufen hatten. Parallel dazu war es zu einem Rückgang der Population gekommen, bis schließlich nur noch 4 Arbeiterinnen übrig waren - und die DICKE ziemlich mager geworden war.

Um den Rest in stabile Verhältnisse zu überführen, habe ich das Glasnest wieder extern angeschlossen. Die neue Nestkonstruktion besteht aus dem Glasnest, das jetzt über eine Schlauchtunnel-Konstruktion direkt mit der Arena verbunden ist. Diese ist an einem sonnigen Standort auf der Fensterbank platziert. Das Glasnest selbst ist durch in einem Schaumstoffblock vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt. Am Schlauchtunnel sind seitlich Versorgungsschächte montiert, durch die ich u. a. Honigwasser zuführe.
Insekten werden in der Arena feilgeboten.

Seit diesem Umbau hat sich DIE DICKE sichtlich erholt und hat wieder einen fetten Hinterleib bekommen. Die Menge an Eiern, Larven und Puppen hat sichtlich zugenommen, wie auf den folgenden Bildern zu sehen ist.



Der Appetit auf eiweißhaltiges Krabbelgetier ist auch wieder gestiegen.


(Alle Bilder klicken zum Vergrößern)

Weitere Bilder und Neuigkeiten aus dem Nest folgen in Kürze.

Gruß
Michael

Freitag, 11. April 2008

Ferkeleien im Nest

Ein großes Gipsnest mit vielen Kammern ist eine schöne Sache. Vor allem für größere Ameisenvölker. Für ein kleines Volk, wie es die DICKE anführt, scheint es noch eine Nummer zu groß zu sein. Dies führt leicht zu Mißbrauch, wie ich in den letzten Tagen erfahren durfte.

Müllhalde und Schimmel
DIE DICKE und ihre 7 Arbeiterinnen benötigen noch nicht viel Platz. Das Reagenzglas reich völlig aus, und sie wohnen auch weiterhin dort. Die schönen Kammern des Gipsnestes, die ja seit der Einbettung des Reagenzglases erreichbar sind, ohne daß man nach draußen ins Helle muß, wurden trotzdem genutzt. Und zwar als Müllhalde. Dorthin brachten die Ameisen all das Zeug, das sie nicht mehr brauchen konnten. Wie z. B. abgekaute Fliegen.
Und so kam, was kommen musste. Aufgrund der Feuchte im Gipsnest begannen die Müllhaufen zu schimmeln. Ich musste eingreifen, um Krankheiten zu verhindern. Also habe ich die mit Silikon festgepappte rote Folie vom Nest gelöst und die Kammern ausgemistet.
Die Folie dichtet jetzt immer noch ab, lässt sich aber leicht anheben, so daß man auch mal richtig ins Nest gucken und fotografieren kann. Ein Foto folgt demnächst.

Fütterung
Müll wurde seit der Reinigungsaktion noch nicht wieder in den Gipskammern eingelagert. Stattdessen verwende ich die erste Kammer zur Fütterung. Vor einigen Tagen habe ich dort eine dicke Zitterspinne (gefangen in der Garage) eingesperrt. Es dauerte nicht lange, bis die Ameisen sie entdeckt hatten und Richtung Glasnest zerrten. Jetzt rächten sich die Bauarbeiten der letzten Tage. Die große Spinne passte nicht über die Gipsmauer.
Nach zwei Tagen Zerlegearbeit durch bis zu 4 Ameisen gleichzeitig war die Spinne durchgebissen, so daß sie in das Reagenzglas verbracht werden konnte.
Honigwasser wird jetzt übrigens auch angenommen, seit ich die Honigsorte von teurem Waldhonig auf die billige "Tip"-Mischung umgestellt habe. Da kann man mal sehen. Ich habe offensichtlich Aldi-Ameisen ;-)

Brutentwicklung
Ich erwarte in Kürze einen großen Sprung in der Entwicklung der Population. Ich habe beim Anheben der Abdeckung 7-8 große Puppen entdecken können, also Ameisennachwuchs im letzten Stadium vor dem Schlüpfen. Daneben gibt es weitere Eier und Larven. Mal schauen, wann das Schlüpfen losgeht. Und ob mit mehr Arbeiterinnen auch die Eierlegerate der DICKEN steigt. Ich bin gespannt.

Michael

Montag, 31. März 2008

Ganz viel Neues

Hallo liebe Ameisen-Blog-Leser!

Seit dem letzten sachlichen Bericht aus meiner Lasius niger-Kolonie hat sich einiges getan. Es gibt viel Neues zu berichten.

Die erste Neuigkeit: ich habe den Lebensraum der DICKEN und ihres Volkes erneut umgestaltet. Diesmal hat es sich anscheinend gelohnt.

Zunächst einmal habe ich das Sand-Erdgemisch aus der Arena entfernt, da der Sand Feuchtigkeit aus dem Gipsnest gezogen hatte und dadurch Schimmelprobleme mit organischen Materialien im Sand aufgetreten waren. Das Substrat besteht jetzt zu 100% aus kleinem Tongranulat, welches normalerweise in der Hydrokultur von Grünpflanzen zum Einsatz kommt.

Dann habe ich ein neues Gipsnest gebaut. Als Gießform diente diesmal der Deckel eines Eierkartons, als Kammer-Negativform der Einsatz einer Pralinenschachtel (Ich mache keine Werbung - aber es sind die halbkugelförmigen Plombenzieher aus Karamel mit der Schoki in der Mitte). Das gab schöne runde Kammern. Eine Reihe Kammern habe ich komplett durchgefräst, so dass das gesamte Reagenzglas reinpasst. Das ist dann auch passiert - Zwangsumzug für die DICKE.


Es scheint den Tieren im Nest zu gefallen - die Aktivitäten in der Kolonie haben jedenfalls stark zugenommen. Die Arbeiterinnen flitzen durch die Gegend, modellieren mit Gipsbrocken neue Strukturen und treiben sich jetzt auch gerne in der Arena herum. Weichinsekten, die ich zum Füttern anbiete, sind immer am nächsten Morgen verschwunden.

Links im Nest befindet sich die Befeuchtungsmulde (mit goldfarbenem Kunststoffeinsatz). Der Zugang zum Nest befindet sich unten rechts.

Die zweite Neuigkeit: die Kolonie der DICKEN hat endlich Zuwachs bekommen! Es sind jetzt sieben Arbeiterinnen unterwegs! Auch dies ist im neuen Gipsnest passiert.

Die Ameisen sind gut auf dem beiliegenden Foto zu sehen (klicken zum vergrößern). Fünf Arbeiterinnen sitzen im Nest bei der DICKEN, eine im Eingang des Reagenzglases, und die siebte nascht draußen am Honigwasser. Welche der Ameisen neu dabei ist, kann ich natürlich nicht sagen. Sie tragen halt keine Namensschilder.


Ich hoffe, dass die Vermehrung unter den verbesserten Bedingungen jetzt schneller voran geht. Warten wir mal ab.

Michael

Sonntag, 23. März 2008

Ameisensuchbild - Auflösung

Hallo liebe Ameisensucher!

Kraft meines Amtes als Blogchef verkünde ich den Einsendeschluß zum Ameisensuchbild vom 10. März.
Vielen Dank zunächst an tm und Brennglas für die Teilnahme! Leider hat keiner von Euch die richtige Lösung... und daher gewinnt Ihr auch nichts. Sorry.

Hier folgt die Auflösung (klicken zum Vergrößern):

Etwas wirklich verblüffendes fällt auf, wenn man die Auflösung genauer betrachtet: verbindet man nämlich Ameise 1 mit 2, 2 mit 3 und 3 mit 1 miteinander, dann erhält man... ein Dreieck!!! Na, wer hätte das gedacht!?
Ist das ein Beweis dafür, daß Ameisen auch in Geometrie können? Sind sie vielleicht aus den Tiefen des Weltalls zu uns auf die Erde gekommen? Oder geht nur wieder die Phantasie mit dem Blogchef durch?? Und was haben die 3 Beck's damit zu tun, die ich intus habe???

Für den nächsten Post verspreche ich schon mal umwerfende Neuigkeiten von der DICKEN und ihrem Gefolge. Dort hat sich in den letzten Stunden einiges getan! Mehr wird jetzt noch nicht verraten. Seid gespannt...

Ich wünsche allen Lesern meines Blogs schöne Ostern!

Michael

Sonntag, 16. März 2008

Aktuelles aus dem Nest


DIE DICKE und ihr Volk sind Weltmeister im Spinnen-verschwinden-lassen. Am Freitag Morgen gab es noch eine von diesen Zitterspinnen (die anscheinend auch aus der Winterruhe zurück sind), und heute war auch diese verschwunden.
Weder im Nest noch drumherum habe ich Reste der Spinnen entdecken können. Wahrscheinlich sind sie komplett vertilgt worden.

Im Nest liegt weiterhin Brut herum. Neue Ameisen habe ich noch nicht entdecken können. Gucken Sie sich das Foto an - vielleicht entdecken Sie mehr (Klicken zum vergrößern).

Michael

Donnerstag, 13. März 2008

Brot und Spiele

Der Umzug der Insel aus dem Wintergarten in mein Bücherregal scheint DER DICKEN und ihrem Volk gut bekommen zu sein. Die Aktivitäten im Nest und umzu haben deutlich zugenommen. Es gibt direkt mal was zu gucken!

Zunächst einmal gibt es wieder Bautätigkeiten. Ich habe bis zu 3 Arbeiterinnen auf einmal bein Sandkörnchenschleppen beobachtet. In der ersten Nacht wurde gleich ein Sperrhügel im Eingang des Reagenzglases errichtet.
Eiweißbedarf scheint auch zu bestehen. Gestern Abend habe ich kurz vor dem Schlafengehen noch ein ziemlich großes Exemplar der berühmten in-die-Ecken-kack-Zitterspinne gefangen. Zack, waren die Beine ab, und der Spinnenrumpf per Pinzette am Eingang des Röhrchens abgelegt.
Heute morgen war die Spinne weg! Wohin? Gefressen? Eingebuddelt? Keine Ahnung, aber ich vermute, daß das Volk der DICKEN irgendwie am Verschwinden des Eckenkackers beteiligt war. Selber laufen konnte das Viech jedenfalls nicht mehr.

Es ist also endlich wieder was los bei nigers. Ich hoffe, das bleibt jetzt auch so, und freue mich auf ein dynamisches Wachstum der Kolonie!

Michael

Mittwoch, 12. März 2008

Von Inseln und Ruinen

Vor einigen Tagen warf ich die Frage auf, was zu tun sei, wenn sich nichts tut.
Wenn die Ameisenhaltung Spaß machen soll, muß sich etwas tun. Entweder auf Seiten der Ameisen, oder - solange das noch nicht im gewünschten Maße der Fall ist - beim Halter. Da ich meine eigenen Aktionen wesentlich besser planen und steuern kann als die meiner kleinen Mitbewohner, war ich in den vergangenen Tagen wieder selbst aktiv.

Eine neue Insel ist wie ein neues Leben...
Ich hatte ja bereits vor einiger Zeit mit dem Gedanken gespielt, eine neue Insel aus Ton zu bauen. In der letzten Woche habe ich dann die Planung gestartet. Es sollte eine große Insel mit integriertem Nest werden, in welches auch das komplette Reagenzglas eingebettet werden sollte. Weitere Features waren ein Wasserspeicher zur Befeuchtung sowie Freßnäpfe und einen Schlauchanschluß zur Erweiterung.

In der Vorbereitungsphase hatte ich mir 2,5 kg Ton (terracottafarben) und Lack zur Versiegelung des Wassergrabens aus der Kreativabteilung des Baumarktes mit dem Biber besorgt. Somit stand einem gepflegten Kneten und Rumgematsche am Wochenende nichts mehr im Wege.
Am Sonntag war es dann soweit. Während des nur mäßig interessanten neuen Tatorts aus dem Schwabenländle habe ich aus dem dicken Tonklumpen unter großer Anstrengung und mit viel Schweißverlust die Insel geformt. Sie sah nicht ganz so perfekt aus, wie sie vor meinem geistigen Auge schwebte, machte aber einen ganz soliden Eindruck. Hier und da modellierte ich noch mit Tonwürsten und Wasser nach, bis ich zufrieden war.
Nach Herstellerangaben soll das Tonprodukt auch an der Luft hart werden, so daß ich mich entschloß, die Insel zum Aushärten in den Wintergarten zu stellen.

Die ganze Insel auf Crack
Crack - das englische Wort für Riss. Dieses Wort beschreibt die neue Insel heute wohl am besten.
Nachdem sich das Lufttrocknen trotz Sonnenbestrahlung zäh gestaltet hatte, steckte ich die Insel kurzerhand in den Ofen und feuerte auf 250 Grad.
Es dauerte nicht lange, bis es aus Richtung Küche mehrfach laut knallte. Schallquelle war natürlich die Insel, welche sich kurzerhand an vielen Stellen durch explosionsartiges Abplatzen ihrer Außenhaut entledigte. Der Rest des Gebildes befand sich in ähnlich jämmerlichem Zustand. Überall hatten sich Risse aufgetan; von Dichtigkeit der Insel keine Spur mehr.
Zu deutsch: das ganze Ding ist Schrott.

Was jetzt folgt
Nach diesem Reinfall bleibt es erstmal bei der Plexiglas-Insel mit den dekorativen weißen Dichtungsstreifen. Darauf befindet sich weiterhin das Reagenzglas-Nest (immer noch bewohnt) und das kleine Gipsnest (immer noch unbewohnt). Die Insel steht jetzt im Wohnzimmer im Bücherregal.
Vom Inselneubau werde ich nicht abrücken. Allerdings werde ich keinen Ton mehr verwenden, sondern Gips. Wann es zum Neubau kommt, ist allerdings noch offen. Sie werden es rechtzeitig an dieser Stelle erfahren.

Michael

Montag, 10. März 2008

Ameisensuchbild


Da sich gerade bei DER DICKEN nicht viel tut, gibt es zur Abwechslung mal was zum Rätseln. Wie es sich für einen anständigen Ameisenblog gehört, hat das Ganze natürlich mit Ameisen zu tun.

Hier ist das lustige Ameisen-Suchbild!
(Bild anklicken zum Vergrößern)

Finden Sie auf diesem vom Autor selbst fotografierten Bild die versteckten Ameisen. Wer die richtige Anzahl nennt, kann ein persönliches Lob von mir in einem der nächsten Posts gewinnen!
(Der Einsendeschluss wird von mir rein willkürlich festgelegt - also Beeilung ;-))

Ein kleiner Hinweis, um es nicht zu schwer zu machen: das fliegende Tier oben rechts ist keine Ameise. (Nein, auch kein schwärmendes Geschlechtstier!)

Ich wünsche viel Spaß beim Knobeln.
Michael

Montag, 3. März 2008

Was tun, wenn sich nichts tut?

Seit etwas mehr als einem Monat wohnt die Dicke jetzt bei mir. Bisher hat sich noch nicht viel getan. Aktivitäten sind rar. Es zieht sich. Die Tiere hocken die meiste Zeit im Reagenzglas. Das einzige, was sie hin und wieder tun, ist Sandkörner anschleppen und damit das Reagenzglas zumüllen. Selbst hinten an der Watte klebt Sand.Neue Ameisen sind noch nicht produziert worden.
Am Samstag habe ich eine Arbeiterin außerhalb des Nests beobachten können. Außer rumlaufen hat sie aber offensichtlich nichts getan. Körnchen hatte sie jedenfalls keines dabei.

Mir bleiben im Moment nur Routineaufgaben: Wassergraben durch Nachgießen auf Pegel halten und die Honiglösung in der Futterschale nachfüllen, wobei ich nicht weiß, ob die Ameisen wirklich davon fressen - oder der Wasseranteil einfach nur verdunstet. Einen Beutezug der Viecher habe ich jedenfalls noch nicht beobachtet. Auch die im Zucker gestorbene Büroameise (s. vorheriger Post), die ich am Freitag mit Wasser ausgelöst und dann meinem Volk angeboten hatte, wurde bisher nicht angerührt. Entweder steht Lasius niger nicht auf Kannibalismus - oder niemand hatte bisher richtig Hunger.
Vielleicht mag das Volk der Dicken auch einfach keine "candied ants".

Ich beobachte weiter.
Michael

Mittwoch, 27. Februar 2008

Frühlingserwachen

"Frühling läßt sein schwarze Band' wieder krabbeln in die Küche..."
Frei nach Eduard Mörike möchte ich hiermit zum Ausdruck bringen, daß in der Welt der Ameisen offensichtlich der Frühling befohlen wurde. Am Sonntag hatte ich das erste Exemplar draußen im Garten gesichtet, und zu Wochenbeginn erwischten wir auf der Arbeit mehrere Tiere einer besonders großen Ameisensorte im Flur und in der Küche.

Wer kennt diese Ameise?
Um die große Ameisenart aus dem Büro dreht es sich heute in diesem Post. Diese Sorte Ameise war mir bisher unbekannt. Vielleicht kann mir jemand helfen?
Die Ameise ist recht groß (ca. 7-8 mm) und sehr schnell. Und sie kann offensichtlich auch gut sehen. Ich hatte einige Exemplare gefangen und in eine 50er-CD-Box gesperrt. Sobald sich beim Öffnen der Box irgendwo ein Spalt auftat, haben die Tiere das erspäht und sind blitzschnell abgehauen.
Die Ameise ist graubraun, und ihr Hinterteil glänzt im Licht silbrig.
Ich habe ein Foto von 2 Exemplaren gemacht. Vielleicht erkennt jemand die Art. Dann bitte ich höflichst um einen Kommentar.

Sehr interessant war der Fütterungsversuch, den ich mit den großen Ameisen durchgeführt habe. Dazu habe ich braunen Teezucker in Wasser aufgelöst. Das ergab eine goldene Flüssigkeit, von der die Ameisen sofort gierig gefressen haben. Mit zunehmendem Konsum der Zuckerplörre schwollen ihre Hinterteile an, die dadurch im Licht golden leuchteten.

Blutzoll
Insgesamt forderten die Experimente drei Tote. Eine Ameise ist in der Zuckerbrühe klebengeblieben und gestorben. Zwei weitere wurden bei Fluchtversuchen mechanisch irreparabel beschädigt. Unbeabsichtigt! Die restlichen drei Tiere habe ich freigelassen - inkl. Zuckersaft-Vorrat im Hintern für die Königin - wo immer sie steckt!

Als Fazit bleibt zu sagen: bei den freien Ameisen tut sich zur Zeit mehr als bei Der Dicken. Aber auch von der werde ich demnächst wieder berichten.

Michael

Montag, 25. Februar 2008

Neue Heimat

Die Dicke und ihre Gefolgschaft haben ein neues Heim.
Am Freitag habe ich mir Zeit für die nötigen Bauarbeiten genommen, um, wie im vorletzten Post angekündigt, ein schöneres Übergangsnest für meine Mädels zu schaffen.

Mein ursprünglicher Plan sah vor, ein Ytong-Nest zu bauen. Meinen Dremel hatte ich schon bereitgelegt, um damit Kammern und Gänge in den Stein zu fräsen. Und ich war mir sicher, im Garten bei der Garage Reste von Ytong-Steinen gesehen zu haben.
An der Art, wie ich den letzten Satz formuliert habe, kann man schon erahnen: es gab keinen solchen Stein. Keinen einzigen! Vor lauter Verzweiflung ging ich dann nochmal in den Keller - ohne wirkliche Hoffnung, dort noch einen Stein aufzutreiben. Aber das Schicksal meint es manchmal doch gut mit einem - ich entdeckte in dem alten Karton mit Baumaterial noch eine volle Tüte Gips! Und was gibt es geileres als 'ne Tüte Gips, wenn man im sozialen Wohnungsbau für Ameisen tätig is??
Also habe ich ein Gips-Nest gebaut. Ach, was sag ich, eins. Drei Stück! Wobei nur eines in die engere Auswahl kam. Der Rest waren Experimente.

Den Bauvorgang beschreibe ich jetzt anhand des ausgewählten Nestes recht kurz. Die Einzelheiten malen Sie sich bitte in Ihrer Phantasie ein wenig aus. Sie können auch die Fotos zur Hilfe nehmen (klicken zum Vergrößern!).

Phase 1: Vorbereitung der Form
Ich habe eine leere Salzstangenpackung als Gießform genommen. Für die Kammern habe ich Negative aus ausgelaufenem Kerzenwachs verwendet. Den späteren Zugang zum Nest habe ich durch ein Stück Schrumpfschlauch offen gehalten. (Foto: Prinzip, mit anderer Form)

Phase 2: Vergießen
Das ist fix erklärt: Gips anmischen, Form füllen (vorsichtig, damit die Wachsstücke nicht verrutschen!), ein Glas Wein trinken - fertig!

Phase 3: Feintuning
Zunächst mußte das Wachs aus den Kammern raus. Dazu habe ich den Gipsblock in einen alten Topf gelegt und das Ganze mit sprudelnd kochendem Wasser übergossen. Das Wachs wurde flüssig und stieg auf.
Anschließend kam dann der Dremel noch zum Einsatz - zum Begradigen der Kammerränder und zum Einfräsen eines Verbindungsganges zwischen den Kammern.

Phase 4: Sichtschutzfolie
Abschließend habe ich die rote Sichtschutzfolie vor das Nest montiert. Man erinnert sich: Ameisen sehen kein rotes Licht und fühlen sich daher hinter roter Folie ungestört. Seitlich habe ich die Folie mit Wickelband fixiert und rundherum mit meinem tollen weißen Silikon (s. Inselbau) abgedichtet. Mittig noch zwei Heftzwecken rein - und das war's dann auch schon.

Jetzt steht das neue Nest auf der Insel. Tür an Tür mit dem Reagenzglas. Umgezogen ist noch niemand. Aber das wird noch.

Michael

Samstag, 23. Februar 2008

Das letzte Abendmahl

Zur Abwechslung gibt es heute mal ein Bild aus der Vergangenheit. Ich hatte nämlich vor einigen Jahren schon einmal ein Ameisenvölkchen. Dummerweise hatte es sich dort breitgemacht, wo es nicht sollte - unter der Stufe der Haustür. Da ich ohne Aufstemmen des Fußbodens nicht an die Königin rangekommen wäre, mußte ich zu einer List greifen...

Das Foto zeigt einige Mitglieder des alten Volkes, kurz bevor dieses auf Nimmerwiedersehen verschwand. Das kommt davon, wenn man jede Menge Arbeiterinnen hat - aber keine Vorkoster.

Meinem neuen Volk wird dieses Schicksal nicht widerfahren - versprochen.

Michael

Donnerstag, 21. Februar 2008

Müde Pioniere

Wie das manchmal so läuft... kaum hatte ich den letzten Eintrag geposted, haben die "Jungen Pioniere" ihre Bautätigkeit eingestellt. Es wurde keine Mauer errichtet, sondern nur der Hausflur schmutzig gemacht. Jetzt hocken sie wieder alle hinten im Röhrchen bei Der Dicken und kriegen kaum noch einen Fuß vor die Tür. (nennt man das bei Ameisen so? Fuß?) Selbst die frisch dargereichten, von mir mühselig im Wohnzimmer gefangenen Trauermücken (s. 1. Post vom Januar) hat bisher niemand angerührt.

Vielleicht fühlen die Tiere sich auch einfach nicht wohl. Das Reagenzglas ist ja auch wahrlich kein schönes Nest. Und in die Farm werden die paar Tiere noch lange nicht umziehen. Schon gar nicht durch den langen, transparenten Schlauch.
Daher habe ich beschlossen, am Wochenende ein Übergangsnest zu bauen. Ganz simpel, einen Stein mit einer Kammer, Zugang und Befeuchtungsmulde. Davor eine rote Folie, damit ich reingucken kann. Das ganze wird erstmal auf der Insel selbst installiert. Ich hoffe, daß Die Dicke dann mit Volk, Untertanen und Brut umzieht. Wir werden sehen.
Ich melde mich am Wochenende mit Einzelheiten.

Michael

Dienstag, 19. Februar 2008

Junge Pioniere

Es tut sich was im Staate der Dicken!
Seit gestern sind zumindest zwei der sechs Arbeiterinnen für Pioniertätigkeiten eingeteilt. Die beiden sind eifrig dabei, Sandkörner und vertrocknete Tannennadeln aus der Arena heranzuschleppen und im Eingangsbereich des Reagenzglasnestes aufzuhäufen.
Sollte Die Dicke sich jetzt ein Beispiel an Ulbricht nehmen und sagen, "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!" - ich würde ihr nicht glauben.
Mal sehen, wie weit sie heute abend sind - dann mache ich mal ein Foto.

Nun muß ich dazu sagen, daß das Volk seit vorgestern eiweißhaltige Nahrung bekommt. Zuerst eine dürre Mücke, und gestern eine von diesen hellen, dünnbeinigen Zitterspinnen, die gerne in den Ecken an der Zimmerdecke sitzen und die Tapeten vollkacken. Ich hab eine im Wintergarten erwischt, eingefangen, entbeint (um Flucht auszuschließen) und mit der Pinzette im Reagenzglas abgelegt. Hat nicht lange gedauert, da war sie weg. Ich vermute, von den Schergen der Dicken verschleppt und verfüttert.
Das gibt natürlich Kraft zum Buddeln und erklärt einiges.

Weitere Infos folgen in Kürze.
Michael

Sonntag, 17. Februar 2008

Die Dicke - The Next Generation

Statt vieler Worte gibt es heute das erste Bild vom Nachwuchs.
Schön zu sehen: Die Dicke und ihre Generation X kümmern sich persönlich um die Generation X+1.


Um Die Dicke und ihr Volk besser fotografieren zu können, habe ich die rote Folie vom Röhrchen entfernt. In der Zeit, in der ich nicht gucke, ist das "Nest" von einem roten "Zelt" aus stabiler Folie überdacht. Damit bleibt es für die Mädels dunkel - und ich kann trotzdem sehen, was sich tut.

Michael

Mittwoch, 13. Februar 2008

Da fatgirl is in da house!

Die Dicke ist wieder eingezogen!
Gestern hat die Insel den Lecktest bestanden. Ich habe umgehend alles wieder aufgebaut und die Dicke samt Hofstaat in die Arena gesetzt. Natürlich mit Röhrchen.
Das ganze ist wiederum im Abstellraum aufgebaut, in dem es noch recht kühl ist. So können die Ameisen langsam aus der Winterruhe in die Aktivitätsphase hinübergleiten.
Im Röhrchen herrscht mäßige Betriebsamkeit. Die Dicke hockt auf der Watte, und die paar Arbeiterinnen krabbeln gemächlich herum. Einige Eier sind zu sehen, um die sich auch gekümmert wird.
Außerhalb des Röhrchens habe ich noch niemanden erwischen können.

Und so sieht der aktuelle Aufbau aus:
Jetzt warten wir mal ab, was sich so tut - und wie lange es wohl bis zum Umzug dauert.

Michael

Montag, 11. Februar 2008

Sanierungsarbeiten

Am Wochende waren Die Dicke und ihre Helfer allein zu Haus - bzw. im Kühlschrank. Folglich gab es nur kleine Bauarbeiten im Reagenzglas (Eier sortieren... trotz Kälte, Dunkelheit und dem leichten Geruch eines vergorenen Harzer Käse!). Auf der Insel ist am WE nichts passiert.
Heute habe ich die Bauarbeiten an der Insel wieder aufgenommen. Ich habe die Ecknähte mit dem Aldi-Dremel saubergefräst und mit Silikon (hoffentlich) abgedichtet. Beim Ansetzen der Kartusche fiel mir auf, dass ich mich vergriffen hatte und statt transparentem Silikon weißes mitgebracht hatte. Sieht kacke aus. Ich habe trotzdem weitergemacht. Wenn das jetzt nicht hält, dann baue ich mir so eine Insel wie die hier:

http://www.antstore.net/download.php?id=2511

Morgen wissen wir mehr.
Dann gibt's auch mal wieder ein aktuelles Foto von Der Dicken ;-)

Michael

Donnerstag, 7. Februar 2008

Baustop

Tja, die Insel-Arena ist leider immer noch nicht dicht. Ich hatte Sekundenkleber in die Ecken laufen lassen. Leider ist das Zeug so flüssig, daß es sich dort offensichtlich nicht halten konnte. Und ohne Pressen härtet Sekundenkleber erst nach Stunden aus. Jedenfalls war der erneute Test nicht erfolgreich. Immer noch lecken 3 Außenecken. Ich habe die Prozedur gestern wiederholt; diesmal habe ich die Arena hochkant aufgestellt, so daß der Kleber in den Ecken verbleibt. Mal gucken, ob das geholfen hat. Sonst muß ich nochmal zum Baumarkt.
Anstore hat sich übrigens nach Mailanfrage auf eine 10-Euro-Gutschrift eingelassen.

Die Ameisen sind erstmal wieder in ihrer Röhre und machen nix. Zumindest nie dann, wenn ich gucke.
Ich hoffe, daß es von dort bald mehr zu berichten gibt.

Bis dahin...
Michael

Sonntag, 3. Februar 2008

Sandkastenspiele

Hallo Ameisenfreunde (und -innen),

in den letzten Tagen habe ich mich mit der Einrichtung der Wohnumgebung für Die Dicke und ihre Nachkommen beschäftigt. Sprich: Ameisenfarm befüllen und die Insel-Arena gestalten.

Die Farm habe ich abwechselnd mit Schichten aus Terrariensand und BS-Muttererde-Sand-Gemisch befüllt. Vorher hatte ich am Boden eine Drainageschicht aus Tongranulat ausgelegt, die als Feuchtigkeitsreservoir dienen soll. Über ein Füllrohr kann die Granulatschicht befeuchtet werden.
Die BS-Muttererde aus meinem Garten hatte ich vorher im Ofen geröstet, von wegen Ungeziefer. Hat ganz schön gestunken in der Küche!

Die Arena habe ich einfach mit Sand und dem Rest des Erdgemisches gefüllt und mit allerlei Krimskrams dekoriert, als da wären ein Ziegelfragment aus der Kaiserzeit, ein kaputtes IKEA-Weinglas aus der Nachwendezeit und ein Bambusstock. Das wird den Ameisen zwar ziemlich egal sein, welchen Müll ich sonst noch in der Arena verklappe - aber für mein Auge sieht das dann doch ein wenig netter aus.

Bild v.o.l. nach u.r.: Farm, Füllrohr, Insel-Arena, Erdrösterei, Aufbau in Abstellkammer, rote Folie an Farm, Ameisenrohr in Arena, Leck!, Dichtigkeitsprüfung

Übrigens ist das Befüllen von Farm und Arena eine recht krümelige Angelegenheit. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen tauchen plötzlich an den unmöglichsten Stellen Sandkörner auf. Überall knirscht es. Jeder, der schon mal am Strand gebadet hat, weiß, was ich meine.
(Nein, ich hab die Arena NICHT in meine Hose entleert ;-) Aber sonst war überall was.)

Schließlich konnte ich es doch nicht abwarten und habe alles aufgebaut. Arena und Farm mit dem Schlauch verbunden, rote Störschutzfolie an Farm und Reagenzglas angebracht, Wassergraben gefüllt, Ameisenröhrchen in die Arena gesetzt - fertig!
Um Die Winterruhe Der Dicken und ihrer Mädels nicht abrupt zu beenden, habe ich den Aufbau in die Voratskammer gestellt, wo es schön kühl ist. Die Viecher sind auch nicht munterer geworden und haben ihr Röhrchen nicht verlassen. Faule Bande!

Und dann hat die blöde Arena geleckt! Na super. Bei allem guten Service von Antstore: hier sollte eine zusätzliche Dichtigkeitsprüfung durchgeführt werden. Die habe ich dann nämlich vorgenommen, nachdem ich Deko, Wasser und Sand wieder entfernt hatte. Was übrigens mit einiger Sauerei verbunden ist.
Dichtigkeitstest: Arena auf Küchenpapier stellen (Innenraum auch mit Papier belegen), Gemisch Wasser/Rotwein (Färbung!) in den Graben füllen. Die Lecks sieht man dann sofort. Das Problem sind die Ecken.
Ich werde die Leckstellen selber abdichten. Das ist schneller und einfacher als eine Reklamation. Und dann werde ich es nochmal versuchen.

Zum Schluß noch ein weiteres Ameisen-Video auf SPIEGEL ONLINE:

http://www.spiegel.de/video/video-24026.html

Bis die Tage.
Michael

Donnerstag, 31. Januar 2008

Videolinkkorrektur

Sorry, hatte gestern 'nen falschen Link angegeben.
Den Ameisen-Beitrag von SPIEGEL ONLINE gibt es hier:
http://www.spiegel.de/video/video-26202.html
Hatter aufgepasst... Danke, Lars!

Michael

Her Majesty has arrived


Es ist soweit. Die ersten Siedler sind eingetroffen!
Der kleine Trupp besteht aus einer dicken Königin und 6 kleinen Helferinnen. Die Pioniere befinden sich noch in dem Reagenzglas, in dem sie geliefert wurden.
Sowohl Königin als auch die Helfer sind noch nicht ganz munter. Immerhin befinden sie sich noch in der Winterpause. Ein paar Eier sind allerdings schon vorhanden.
Ich werde ihnen noch etwas Ruhe gönnen. In meinem Kühlschrank. Das Häuschen ist eh noch nicht fertig, und offiziell beginnt die neue Saison für Lasius Niger ja auch erst im März.
Hauptsache, die Mädels hauen nicht ab und fressen meinen Käse.

Wer einen schönen Namen für die Dicke weiss, kann mir den im Kommentar mitteilen. Sonst nenne ich sie einfach... "Die Dicke".

Als nächstes baue ich das Haus.

Gruß, Michael

Mittwoch, 30. Januar 2008

Die Siedler - in Echt!

Hallo lieber Besucher meines kleinen Blogs!

Du bist gerade voll in mein Ameisen-Nest getreten!
Ich bin Michael, wohne in Braunschweig und hatte bisher keine Haustiere (außer Trauermücken in den Blumen). Das soll sich jetzt ändern.
In den nächsten Tagen, Wochen, Monaten... werde ich an dieser Stelle über das Leben und Treiben meines neuen Ameisenvölkchens vom Stamme "Lasius Niger" berichten.
Aktuell sind die Tierchen - eine Königin und ein paar Arbeiterinnen - noch unterwegs - von Berlin hierher nach Braunschweig.

Der Grund, warum ich mit der Ameisenhaltung beginne, ist ein ganz einfacher: ich bin von Natur aus neugierig und war schon immer naturwissenschaftlich interessiert. Höhö, kann ja jeder sagen! Ist aber so.
Vor einiger Zeit habe ich im Fernsehen (auf "Spiegel TV" oder so) einen Bericht über die Ameisenhaltung gesehen. Da wurde berichtet, dass dieses doch etwas ungewöhnliche Hobby immer populärer würde. Und was man da alles machen kann.

Da hatte ich ja was gesehen! In der Folgezeit habe ich meinen Freunden, Verwandten und Arbeitskollegen ausgiebig von dieser Idee vorgesponnen. Besonders letzteren - wobei ich sagen muss, dass der eine oder andere dann auch heftig mitgesponnen hat! (Gruß an Martin und Torsten!)
Nach einem neuerlichen Video-Bericht auf SPIEGEL ONLINE (http://www.spiegel.de/video/video-26385.html) habe ich mich dann endlich entschieden, das Projekt zu starten.
Die grundlegenden Dinge - Ameisenfarm, Schläuche, Insel und Ameisen - habe ich bei antstore in Berlin bestellt. Das war vor zwei Tagen, und heute sollen die Dinge ankommen - dann geht's richtig los!
Heute habe ich noch Buddelsand für die Mädels gekauft.

Übrigens - der Blogname hat historische Wurzeln und hat nichts damit zu tun, dass ich meine Ameisen terrorisieren möchte - oder diese dasselbe mit mir tun sollen. Das Wort "Ameisenterror" stammt vielmehr aus dem reichhaltigen Wortschatz meines Opas und wurde von diesem wohl vor dem Hintergrund massenhaften Auftretens der Tierchen in seinem Garten (oder in der Küche?) geäußert. So sagt man. Dieses Wort wurde in meiner Familie jedenfalls zu einem geflügelten, und ich finde, es passt prima zu diesem Thema
Außerdem hoffe ich, mit diesem Namen etwas mehr Aufmerksamkeit zu erregen als mit "kleiner Ameisenfarm" oder so. Und vielleicht - man kann nie wissen - schaffe ich es mit dem kleinen Reizwort im letzten Namensteil ja sogar bis ins Fahndungsraster der NSA! Die Jungs da drüben wollen ja auch beschäftigt werden... gerade jetzt, wo im Iran nicht mehr so viel los ist ;-)
Sollten meine kleinen Freunde anfangen, Uran anzureichern, werde ich das jedenfalls umgehend melden.

So, genug für jetzt. Wir warten auf das Eintreffen der ersten Siedler.

Michael