Freitag, 22. August 2008

drowned offspring

Seit einigen Wochen - genauer gesagt, seit Beginn meines Urlaubs Ende Juli - sind meine Ameisen mit etwas Neuem beschäftigt. Sie werfen Teile ihrer Brut in den Wassergraben.
Genau genommen versenken sie die Larven. Dies sind die kleinen, weichen, madenähnlichen Teile, in denen man schon eine Struktur erkennen kann. Das Larvenstadium liegt zwischen dem Ei und der Puppe.

Bemerkenswert sind zwei Dinge:
Erstens: wie alles, was mit dem eigenen erzeugten Leben zu tun hat, werden die Larven komplett im Wassergraben "entsorgt" (genauso wie die toten Ameisen). Nichts davon bleibt in der Arena. Als hätte Lasius niger ein strenges Bestattungsgesetz.
Zweitens: es werden nur Larven weggeworfen. Keine Eier und auch keine Puppen.

Frage: was ist hier los?
Ich vermute, die Larven-Entsorgung könnte mit mangelndem Nahrungsangebot zu tun haben. Wie beschrieben, habe ich im Urlaub nicht gefüttert. Die Ameisen könnten entsprechend darauf reagieren und die "überschüssige" Brut entfernen.
Vielleicht gibt es auch ein Hygieneproblem oder Krankheiten. Dagegen spricht allerdings, dass sich das Stammnest mit Königin und Eiern weiterhin im Glastrakt befindet, und dort sieht es recht sauber aus. Und auch die weggeworfenen Larven zeigen keine augenscheinlichen Defekte.

Viele Larven im Wasser ermöglichen übrigens den Ausbruch, weil sie wie eine Pontonbrücke wirken. Hatte ich die Tage...

Mittwoch, 13. August 2008

Samstag, 9. August 2008

Nach dem Urlaub

Nach meinem Urlaub leben die Ameisen noch immer. Obwohl es in der Zeit meiner Abwesenheit nichts zu fressen gab.
Die einzige "Pflege", die der Kolonie zuteil wurde, war das Nachfüllen des Wassergrabens durch M., die eigentlich zum Blumengiessen da war.

Trotz der verordneten Nahrungsmittelknappheit hat Lasius niger während des Urlaubs fleißig gebuddelt. Der Abraum aus der Ameisenfarm füllt diese jetzt komplett aus - und auch einen erheblichen Teil des Zugangsschlauchs.
Ansonsten wurde noch der Wassergraben zugemüllt. Was da alles drin rumschwamm - unglaublich!

Aber jetzt bin ich ja wieder da. Jetzt herrscht wieder Ordnung! Wird wieder aufgeräumt! Und gibt wieder lecker Essen! Maden, zum Beispiel. Lecker Maden! Aus der Dose! Die kriechenden Fliegenanwärter gehen inzwischen weg wie geschnitten Brot.

Freitag, 1. August 2008

Grabbilder

Heute gibt es ein paar Fotos vom Eingangsbereich der neu gegrabenen Kammern unterm Stein. Ich nenne den Bereich ab heute "Grab der Pharaonen". Kam mir irgendwie so in den Sinn... kann auch an der Hitze liegen - oder der partiellen Sonnenfinsternis.

Dadurch, dass die Ameisen den ganzen Aushub seitlich zu den Laufwegen ablegen, liegt die Ameisenstraße, die zum Eingang führt, jetzt in einer tiefen Rinne.

Ameisenstraße zum Pharaonengrab


Eingang zum Pharaonengrab

Auf dem Foto unten ist eine Ameise zu erkennen, die gerade eine Puppe zum Sandnest schleppt. Leider ist sie etwas unscharf abgebildet, was an der sehr geringen Schärfentiefe bei der Makroaufnahme liegt. Und bei einer eiligen Freihandaufnahme passiert dann schon mal sowas. Als Beweis für die begonnene Brutverlagerung dürfte es aber reichen.

Puppentransport


Und zu guter Letzt: der Mond zickt rum.

partielle Sonnenfinsternis
1.8.2008, 11:20 Uhr, BS
Projektion mit Fernglas auf Pappe