Freitag, 11. April 2008

Ferkeleien im Nest

Ein großes Gipsnest mit vielen Kammern ist eine schöne Sache. Vor allem für größere Ameisenvölker. Für ein kleines Volk, wie es die DICKE anführt, scheint es noch eine Nummer zu groß zu sein. Dies führt leicht zu Mißbrauch, wie ich in den letzten Tagen erfahren durfte.

Müllhalde und Schimmel
DIE DICKE und ihre 7 Arbeiterinnen benötigen noch nicht viel Platz. Das Reagenzglas reich völlig aus, und sie wohnen auch weiterhin dort. Die schönen Kammern des Gipsnestes, die ja seit der Einbettung des Reagenzglases erreichbar sind, ohne daß man nach draußen ins Helle muß, wurden trotzdem genutzt. Und zwar als Müllhalde. Dorthin brachten die Ameisen all das Zeug, das sie nicht mehr brauchen konnten. Wie z. B. abgekaute Fliegen.
Und so kam, was kommen musste. Aufgrund der Feuchte im Gipsnest begannen die Müllhaufen zu schimmeln. Ich musste eingreifen, um Krankheiten zu verhindern. Also habe ich die mit Silikon festgepappte rote Folie vom Nest gelöst und die Kammern ausgemistet.
Die Folie dichtet jetzt immer noch ab, lässt sich aber leicht anheben, so daß man auch mal richtig ins Nest gucken und fotografieren kann. Ein Foto folgt demnächst.

Fütterung
Müll wurde seit der Reinigungsaktion noch nicht wieder in den Gipskammern eingelagert. Stattdessen verwende ich die erste Kammer zur Fütterung. Vor einigen Tagen habe ich dort eine dicke Zitterspinne (gefangen in der Garage) eingesperrt. Es dauerte nicht lange, bis die Ameisen sie entdeckt hatten und Richtung Glasnest zerrten. Jetzt rächten sich die Bauarbeiten der letzten Tage. Die große Spinne passte nicht über die Gipsmauer.
Nach zwei Tagen Zerlegearbeit durch bis zu 4 Ameisen gleichzeitig war die Spinne durchgebissen, so daß sie in das Reagenzglas verbracht werden konnte.
Honigwasser wird jetzt übrigens auch angenommen, seit ich die Honigsorte von teurem Waldhonig auf die billige "Tip"-Mischung umgestellt habe. Da kann man mal sehen. Ich habe offensichtlich Aldi-Ameisen ;-)

Brutentwicklung
Ich erwarte in Kürze einen großen Sprung in der Entwicklung der Population. Ich habe beim Anheben der Abdeckung 7-8 große Puppen entdecken können, also Ameisennachwuchs im letzten Stadium vor dem Schlüpfen. Daneben gibt es weitere Eier und Larven. Mal schauen, wann das Schlüpfen losgeht. Und ob mit mehr Arbeiterinnen auch die Eierlegerate der DICKEN steigt. Ich bin gespannt.

Michael