Freitag, 27. Juni 2008

Illegale Müllentsorgung

Heute Morgen habe ich eine der Ameisen dabei erwischt, wie sie einen Müllkrümel über den Rand der Arena in den Wassergraben geworfen hat. Das erkärt die vielen Krümel im Wasser. Und auch in der Zuckerlösung. Ameisen scheinen dazu zu neigen, Dreck in Flüssigkeiten zu entsorgen.

Das könnte auch das Phänomen der vielen ertrunkenen Ameisen der letzten Zeit erklären. Ich hatte tagelang beinahe jeden Abend eine Ameisenleiche im Wassergraben gefunden - und immer wieder rausgefischt. Nach einigen Tagen fiel mir auf, dass die Leichen in einem immer schlechteren Zustand waren - und die rausgefischten jedesmal fehlten. Anscheinend wurde dieselbe Leiche jedesmal wieder ins Wasser geworfen.

Ansonsten läuft alles. Jede Menge Puppen warten aufs Schlüpfen, und der Klumpen mit den frischen Eiern ist auch stark gewachsen. Und wurde in den neuen Wasserspeicher verlegt.

Dienstag, 24. Juni 2008

Bevölkerungsexplosion

Endlich geht's ab!
Das Volk der DICKEN legt mächtig los. Die Wachstumsrate der Population ist größer als die von China und Indien. Um dem Rechnung zu tragen, habe ich wieder umgebaut.

Nestumbau
Zunächst habe ich den Schlauchkomplex um einen zusätzlichen Wasserspeicher und eine Belüftung erweitert (s. Bild). Zudem habe ich die gesamte Nestanlage in einen Schuhkarton eingebaut, damit es abgedunkelt ist und komplett als Nest genutzt werden kann.
Mit Erfolg. Wie man auf dem Bild sieht, wurden die meisten Puppen in den neuen Wasserspeicher verlegt. Nahrung wird, sofern transportabel, ebenfalls komplett ins Nest verfrachtet und dort in Ruhe zerlegt.

Bild: Nestkomplex

Sport und Füttern
Die Arena steht jetzt etwas entfernt und ist über eine ca. 1 m lange Schlauchstrasse mit dem Nest verbunden. Da drin ist jetzt immer was los. Ein Gerenne ist das... da wird keine Ameise zu dick.
In der Arena wird gefüttert. Der "Giftpott" mit der Zuckerplörre ist jetzt ständig gefüllt. Dazu serviere ich allerlei Insekten, die in meiner Wohnung plötzlich zu Tode kommen. Sehr beliebt bei den Mädels. Mit steigendem Nahrungsbedarf werden auch endlich die lange verschmähten Maden aus der Dose angenommen. Vorher muß man denen etwas den Kopf verdrehen, weil sie sonst zum sich-verstecken und -verpuppen neigen. Und ich will schließlich Ameisen füttern - und keine Goldfliegen züchten. (Was da passieren kann, ist im Buck-Film "Karniggels" schön zu sehen).

In der Arena sind jetzt ständig ein paar Ameisen auf Patroille. Kann ja immer mal plötzlich Futter vom Himmel fallen...

Bild: Arena

Alles in allem geht es dem Volk der DICKEN also prächtig. Es sind schon wieder sehr viele Puppen vorhanden. Wenn das so weitergeht, muß ich mir bald schon wieder Gedanken über eine Nesterweiterung machen.

(Alle Bilder: klicken zum Vergrößern)

Mittwoch, 4. Juni 2008

Alarmübung

Gestern habe ich die Verteidigungsbereitschaft der Ameisenkolonie getestet. Anhand eines Maden-Angriffs.

Eigentlich wollte ich nur füttern und habe dazu eine lebende Made von recht großem Kaliber in einen der seitlich am Haupttunnel angrenzenden Versorgungsschächte gesetzt. Die Made, die kurz zuvor noch von der Kühlschrankkälte erstarrt war, wurde schnell munter und begann, in den Haupttunnel vorzudringen. Dort traf sie auf die erste Ameise.

Und dann ging es los. Ein so großes, robustes und lebendiges Tier im Verbindungsgang zwischen Nest und Arena - da war sofort Alarm auf der Hütte! In Windeseile hatte die Entdeckerameise fünf Kumpels herangeholt, und dann hatte die Made nichts mehr zu lachen. Sie wurde heftigst attackiert und Richtung Ausgang getrieben. Man glaubt gar nicht, wie schnell so ein fetter Wurm kriechen kann, wenn er muss!
Nachdem die Made die offene Arena erreicht hatte, wurde der Angriff eingestellt. Anscheinend zählt der Tunnel für die Ameisen noch zum Nestbereich, die Arena jedoch nicht.
Das Ende vom Lied war jedenfalls: Made nicht gefressen, Alarmübung bestanden.

Ein schöner Nebeneffekt der Madenaktion war die Reinigung des Tunnels. Dort hatten die Ameisen in letzter Zeit doch relativ viel Dreck liegen lassen, hauptsächlich Insektenteile. Diesen Müll hat die Made bei der Flucht bis zum Ausgang vor sich hergeschoben. Dort konnte ich das Zeug dann entsorgen.

Abschließend gibt es noch einen Todesfall zu vermelden: erstmalig ist eine Ameise im Wassergraben ertrunken. Es war eine kleine aus der ersten Generation. Damit ist jetzt nur noch ein kleines Exemplar übrig.