Montag, 31. März 2008

Ganz viel Neues

Hallo liebe Ameisen-Blog-Leser!

Seit dem letzten sachlichen Bericht aus meiner Lasius niger-Kolonie hat sich einiges getan. Es gibt viel Neues zu berichten.

Die erste Neuigkeit: ich habe den Lebensraum der DICKEN und ihres Volkes erneut umgestaltet. Diesmal hat es sich anscheinend gelohnt.

Zunächst einmal habe ich das Sand-Erdgemisch aus der Arena entfernt, da der Sand Feuchtigkeit aus dem Gipsnest gezogen hatte und dadurch Schimmelprobleme mit organischen Materialien im Sand aufgetreten waren. Das Substrat besteht jetzt zu 100% aus kleinem Tongranulat, welches normalerweise in der Hydrokultur von Grünpflanzen zum Einsatz kommt.

Dann habe ich ein neues Gipsnest gebaut. Als Gießform diente diesmal der Deckel eines Eierkartons, als Kammer-Negativform der Einsatz einer Pralinenschachtel (Ich mache keine Werbung - aber es sind die halbkugelförmigen Plombenzieher aus Karamel mit der Schoki in der Mitte). Das gab schöne runde Kammern. Eine Reihe Kammern habe ich komplett durchgefräst, so dass das gesamte Reagenzglas reinpasst. Das ist dann auch passiert - Zwangsumzug für die DICKE.


Es scheint den Tieren im Nest zu gefallen - die Aktivitäten in der Kolonie haben jedenfalls stark zugenommen. Die Arbeiterinnen flitzen durch die Gegend, modellieren mit Gipsbrocken neue Strukturen und treiben sich jetzt auch gerne in der Arena herum. Weichinsekten, die ich zum Füttern anbiete, sind immer am nächsten Morgen verschwunden.

Links im Nest befindet sich die Befeuchtungsmulde (mit goldfarbenem Kunststoffeinsatz). Der Zugang zum Nest befindet sich unten rechts.

Die zweite Neuigkeit: die Kolonie der DICKEN hat endlich Zuwachs bekommen! Es sind jetzt sieben Arbeiterinnen unterwegs! Auch dies ist im neuen Gipsnest passiert.

Die Ameisen sind gut auf dem beiliegenden Foto zu sehen (klicken zum vergrößern). Fünf Arbeiterinnen sitzen im Nest bei der DICKEN, eine im Eingang des Reagenzglases, und die siebte nascht draußen am Honigwasser. Welche der Ameisen neu dabei ist, kann ich natürlich nicht sagen. Sie tragen halt keine Namensschilder.


Ich hoffe, dass die Vermehrung unter den verbesserten Bedingungen jetzt schneller voran geht. Warten wir mal ab.

Michael

Sonntag, 23. März 2008

Ameisensuchbild - Auflösung

Hallo liebe Ameisensucher!

Kraft meines Amtes als Blogchef verkünde ich den Einsendeschluß zum Ameisensuchbild vom 10. März.
Vielen Dank zunächst an tm und Brennglas für die Teilnahme! Leider hat keiner von Euch die richtige Lösung... und daher gewinnt Ihr auch nichts. Sorry.

Hier folgt die Auflösung (klicken zum Vergrößern):

Etwas wirklich verblüffendes fällt auf, wenn man die Auflösung genauer betrachtet: verbindet man nämlich Ameise 1 mit 2, 2 mit 3 und 3 mit 1 miteinander, dann erhält man... ein Dreieck!!! Na, wer hätte das gedacht!?
Ist das ein Beweis dafür, daß Ameisen auch in Geometrie können? Sind sie vielleicht aus den Tiefen des Weltalls zu uns auf die Erde gekommen? Oder geht nur wieder die Phantasie mit dem Blogchef durch?? Und was haben die 3 Beck's damit zu tun, die ich intus habe???

Für den nächsten Post verspreche ich schon mal umwerfende Neuigkeiten von der DICKEN und ihrem Gefolge. Dort hat sich in den letzten Stunden einiges getan! Mehr wird jetzt noch nicht verraten. Seid gespannt...

Ich wünsche allen Lesern meines Blogs schöne Ostern!

Michael

Sonntag, 16. März 2008

Aktuelles aus dem Nest


DIE DICKE und ihr Volk sind Weltmeister im Spinnen-verschwinden-lassen. Am Freitag Morgen gab es noch eine von diesen Zitterspinnen (die anscheinend auch aus der Winterruhe zurück sind), und heute war auch diese verschwunden.
Weder im Nest noch drumherum habe ich Reste der Spinnen entdecken können. Wahrscheinlich sind sie komplett vertilgt worden.

Im Nest liegt weiterhin Brut herum. Neue Ameisen habe ich noch nicht entdecken können. Gucken Sie sich das Foto an - vielleicht entdecken Sie mehr (Klicken zum vergrößern).

Michael

Donnerstag, 13. März 2008

Brot und Spiele

Der Umzug der Insel aus dem Wintergarten in mein Bücherregal scheint DER DICKEN und ihrem Volk gut bekommen zu sein. Die Aktivitäten im Nest und umzu haben deutlich zugenommen. Es gibt direkt mal was zu gucken!

Zunächst einmal gibt es wieder Bautätigkeiten. Ich habe bis zu 3 Arbeiterinnen auf einmal bein Sandkörnchenschleppen beobachtet. In der ersten Nacht wurde gleich ein Sperrhügel im Eingang des Reagenzglases errichtet.
Eiweißbedarf scheint auch zu bestehen. Gestern Abend habe ich kurz vor dem Schlafengehen noch ein ziemlich großes Exemplar der berühmten in-die-Ecken-kack-Zitterspinne gefangen. Zack, waren die Beine ab, und der Spinnenrumpf per Pinzette am Eingang des Röhrchens abgelegt.
Heute morgen war die Spinne weg! Wohin? Gefressen? Eingebuddelt? Keine Ahnung, aber ich vermute, daß das Volk der DICKEN irgendwie am Verschwinden des Eckenkackers beteiligt war. Selber laufen konnte das Viech jedenfalls nicht mehr.

Es ist also endlich wieder was los bei nigers. Ich hoffe, das bleibt jetzt auch so, und freue mich auf ein dynamisches Wachstum der Kolonie!

Michael

Mittwoch, 12. März 2008

Von Inseln und Ruinen

Vor einigen Tagen warf ich die Frage auf, was zu tun sei, wenn sich nichts tut.
Wenn die Ameisenhaltung Spaß machen soll, muß sich etwas tun. Entweder auf Seiten der Ameisen, oder - solange das noch nicht im gewünschten Maße der Fall ist - beim Halter. Da ich meine eigenen Aktionen wesentlich besser planen und steuern kann als die meiner kleinen Mitbewohner, war ich in den vergangenen Tagen wieder selbst aktiv.

Eine neue Insel ist wie ein neues Leben...
Ich hatte ja bereits vor einiger Zeit mit dem Gedanken gespielt, eine neue Insel aus Ton zu bauen. In der letzten Woche habe ich dann die Planung gestartet. Es sollte eine große Insel mit integriertem Nest werden, in welches auch das komplette Reagenzglas eingebettet werden sollte. Weitere Features waren ein Wasserspeicher zur Befeuchtung sowie Freßnäpfe und einen Schlauchanschluß zur Erweiterung.

In der Vorbereitungsphase hatte ich mir 2,5 kg Ton (terracottafarben) und Lack zur Versiegelung des Wassergrabens aus der Kreativabteilung des Baumarktes mit dem Biber besorgt. Somit stand einem gepflegten Kneten und Rumgematsche am Wochenende nichts mehr im Wege.
Am Sonntag war es dann soweit. Während des nur mäßig interessanten neuen Tatorts aus dem Schwabenländle habe ich aus dem dicken Tonklumpen unter großer Anstrengung und mit viel Schweißverlust die Insel geformt. Sie sah nicht ganz so perfekt aus, wie sie vor meinem geistigen Auge schwebte, machte aber einen ganz soliden Eindruck. Hier und da modellierte ich noch mit Tonwürsten und Wasser nach, bis ich zufrieden war.
Nach Herstellerangaben soll das Tonprodukt auch an der Luft hart werden, so daß ich mich entschloß, die Insel zum Aushärten in den Wintergarten zu stellen.

Die ganze Insel auf Crack
Crack - das englische Wort für Riss. Dieses Wort beschreibt die neue Insel heute wohl am besten.
Nachdem sich das Lufttrocknen trotz Sonnenbestrahlung zäh gestaltet hatte, steckte ich die Insel kurzerhand in den Ofen und feuerte auf 250 Grad.
Es dauerte nicht lange, bis es aus Richtung Küche mehrfach laut knallte. Schallquelle war natürlich die Insel, welche sich kurzerhand an vielen Stellen durch explosionsartiges Abplatzen ihrer Außenhaut entledigte. Der Rest des Gebildes befand sich in ähnlich jämmerlichem Zustand. Überall hatten sich Risse aufgetan; von Dichtigkeit der Insel keine Spur mehr.
Zu deutsch: das ganze Ding ist Schrott.

Was jetzt folgt
Nach diesem Reinfall bleibt es erstmal bei der Plexiglas-Insel mit den dekorativen weißen Dichtungsstreifen. Darauf befindet sich weiterhin das Reagenzglas-Nest (immer noch bewohnt) und das kleine Gipsnest (immer noch unbewohnt). Die Insel steht jetzt im Wohnzimmer im Bücherregal.
Vom Inselneubau werde ich nicht abrücken. Allerdings werde ich keinen Ton mehr verwenden, sondern Gips. Wann es zum Neubau kommt, ist allerdings noch offen. Sie werden es rechtzeitig an dieser Stelle erfahren.

Michael

Montag, 10. März 2008

Ameisensuchbild


Da sich gerade bei DER DICKEN nicht viel tut, gibt es zur Abwechslung mal was zum Rätseln. Wie es sich für einen anständigen Ameisenblog gehört, hat das Ganze natürlich mit Ameisen zu tun.

Hier ist das lustige Ameisen-Suchbild!
(Bild anklicken zum Vergrößern)

Finden Sie auf diesem vom Autor selbst fotografierten Bild die versteckten Ameisen. Wer die richtige Anzahl nennt, kann ein persönliches Lob von mir in einem der nächsten Posts gewinnen!
(Der Einsendeschluss wird von mir rein willkürlich festgelegt - also Beeilung ;-))

Ein kleiner Hinweis, um es nicht zu schwer zu machen: das fliegende Tier oben rechts ist keine Ameise. (Nein, auch kein schwärmendes Geschlechtstier!)

Ich wünsche viel Spaß beim Knobeln.
Michael

Montag, 3. März 2008

Was tun, wenn sich nichts tut?

Seit etwas mehr als einem Monat wohnt die Dicke jetzt bei mir. Bisher hat sich noch nicht viel getan. Aktivitäten sind rar. Es zieht sich. Die Tiere hocken die meiste Zeit im Reagenzglas. Das einzige, was sie hin und wieder tun, ist Sandkörner anschleppen und damit das Reagenzglas zumüllen. Selbst hinten an der Watte klebt Sand.Neue Ameisen sind noch nicht produziert worden.
Am Samstag habe ich eine Arbeiterin außerhalb des Nests beobachten können. Außer rumlaufen hat sie aber offensichtlich nichts getan. Körnchen hatte sie jedenfalls keines dabei.

Mir bleiben im Moment nur Routineaufgaben: Wassergraben durch Nachgießen auf Pegel halten und die Honiglösung in der Futterschale nachfüllen, wobei ich nicht weiß, ob die Ameisen wirklich davon fressen - oder der Wasseranteil einfach nur verdunstet. Einen Beutezug der Viecher habe ich jedenfalls noch nicht beobachtet. Auch die im Zucker gestorbene Büroameise (s. vorheriger Post), die ich am Freitag mit Wasser ausgelöst und dann meinem Volk angeboten hatte, wurde bisher nicht angerührt. Entweder steht Lasius niger nicht auf Kannibalismus - oder niemand hatte bisher richtig Hunger.
Vielleicht mag das Volk der Dicken auch einfach keine "candied ants".

Ich beobachte weiter.
Michael