Sonntag, 15. März 2009

Die zwei Gesichter des Urschleims

Das Leben ist unkaputtbar und erobert sich jeden Raum. Das gilt auch für die Ameiseninsel.
Im Inneren der Insel, also im und auf dem Sand, hat Lasius Niger das Sagen. Im Wassergraben jedoch herrscht der Urschleim.

Der Urschleim, das ist irgendwas, das im Wasser lebt; vermutlich Algen. Jedenfalls bildet es dünne Häutchen, die die Wände und den Grund des Wassergrabens bedecken. Es lebt vermutlich von den Nährstoffen, die über das Regentonnenwasser eingebracht werden. Den Rest macht das Licht.

Der Urschleim hat eine gute und eine schlechte Eigenschaft.
Zunächst die gute: er erleichtert die Reinigung des Grabens sehr, indem er an den Wänden diese Häutchen bildet - und darin alles einschließt, was dort auf Grund liegt: Sandkörner, abgesoffene Tierteile usw. Ich brauche nur mit dem Reinigungspinsel durch den Graben fahren, und der ganze Schleimteppich mitsamt Dreck bleibt an den Borsten hängen und kann entsorgt werden. Sieht dann so'n bisschen aus wie ein Stück Rotz, das den Abriss vom Munde nicht geschafft hat und am Kinn baumelt...

Ok, lassen wir das. Kommen wir zum Nachteil des Urschleims. Dieser bildet die Häutchen nämlich nicht nur unter Wasser, sondern auch gern mal an der Wasseroberfläche. Bevorzugt dann, wenn sich dort stabilisierende Elemente mit Hilfe der Oberflächenspannung des Wassers aufhalten. Wie z. B. Staub, oder auch ganz feiner Sand (also auch Staub). Dann entsteht leicht eine Ameisenbrücke, die einen Fluchtanreiz bietet.
So geschehen heute... siehe Video.


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